Andreas Hofer – TREIBHAUS, Werke 1982 bis 2016, 13. März bis 3. Juli 2016
Ausschnitte aus Katalogtext von Eva Inversini

Räumlichkeit, Farbe und Bewegung sind zentrale Aspekte von Andreas Hofers (*1956 Trimbach, lebt in Bremgarten AG) künstlerischem Schaffen. Die Einzelausstellung im Kunsthaus Grenchen gibt erstmals einen repräsentativen Überblick über das langjährige und medial vielfältige Gesamtwerk des Künstlers mit Solothurner Wurzeln. Skulpturale und installative Arbeiten treten im Neubau des Kunsthauses in Dialog mit grossformatigen Malereien – ein Bogen von den frühen figürlichen, symbolhaft aufgeladenen Bildern bis hin zu den jüngsten abstrakt-räumlichen Werken. Die Präsentationen in der Villa Girard sind sowohl dem umfangreichen zeichnerischen Werk gewidmet als auch Arbeiten, welche im Zusammenklang von Malerei, Zeichnung, Animation, Musik und Film entstanden sind.
Auch bei den jüngsten Gemälden, die seit 2014 in den verschiedensten Formaten mit Kunstharz auf Karton entstehen, ist das bildbestimmende Element ein plastischer Farbauftrag. Die Unterteilung des Bildhintergrundes erfolgt horizontal. Der untere, etwas schmalere Bildbereich ist in Beige-, Grau- oder Brauntönen gehalten, der obere Bereich in Blau – unweigerlich taucht die Assoziation an Landschaft auf, an Sand, Meer und Himmel. Im Vordergrund erfolgt der Farbauftrag mit wenigen Strichen jedoch wiederum mit viel Farbe, balkenähnlich, tropfenförmig, quer über das Bild. Diesen dezidiert gesetzten Bildelementen fügt Andreas Hofer in lasierendem Grauschwarz Linien hinzu, welche unmittelbar als Schatten gedeutet werden und dem Bild damit Plastizität und Tiefe verleihen. So lässt er das Werk augenfällig in der Schwebe zwischen dem konkreten realen Ort des Farbauftrags im Hier und Jetzt und dem illusionären Raum, der, provoziert durch wenige von Hofer gesetzte «Trigger», zum Spielfeld unserer Assoziationen und Interpretationen wird.

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