Bild 1: «Raum für Fra Angelico 2» Kaseintempera auf Pappelholz 2007, Text anlässlich der Ausstellung in der Galerie Stadthaus Olten 2.3.-30.3.2008 von Peter Killer:
Andreas Hofer hat zu dieser Publikation einen prägnanten Text zu seiner Arbeit beigetragen, dem kaum etwas beizufügen ist. Die Verpflichtung zur Kürze liess ihn nicht erwähnen, dass die beiden grössten in der Oltner Ausstellung gezeigten Werke sehr viel mit den Bildern des florentinischen Malermönchs Fra Angelico (1387-1455) zu tun haben. Besonders fasziniert ihn die um 1450 gemalte Verkündigung, die sich im Museo San Marco in Florenz befindet. Aber nicht die «milde Verklärung und zarte Schönheit», die laut Johannes Jahns «Wörterbuch der Kunst» für Fra Angelico kennzeichnend ist, sondern die Architektur, die ich ebenfalls als «magisch einfach» empfinde. In der schlichten Geometrie des Kissling-Ateliers sieht Andreas Hofer eine Entsprechung zum Raum Fra Angelicos. Sein eigener Arbeitsort hat zweifellos den Wunsch zur Auseinandersetzung mit der Verkündigungsszenerie verstärkt. In «Raum für Fra Angelico I» und «Raum für Fra Angelico II» trifft sich Altes und Neustes. Mit Hilfe eines 3D-Computerprogramms begann er mit seinen bereits geschaffenen «abstrakten», aus abertausend Grundfarbenpinselstrichen bestehenden Kompositionen im digitalen Medium zu experimentieren und hat dabei auf dem Bildschirm neue Gestaltungslösungen gefunden, in denen das unwirklich Anmutende mit scheinbar realen Räumen zur Einheit wird. Was zuerst nur virtuell existierte, hat er im vergangenen Jahr in die sinnliche Wirklichkeit übertragen.

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