Bilder: 1982-83, Text: Baslerzeitung 23.8.1984, Fotos: Thomas Burla
Am vorjährigen wie am diesjährigen Eidgenössischen Stipendium war der jung Zürcher Andreas Hofer mit seinen seltsam banal-tückischen, frech-farbigen und fiktiv-märchenhaften Bildern eine Überraschung und zudem ein Erfolg. Menschen und Tiere bewegen sich bei ihm wie kindlich-naive Fabelwesen in quasi-metaphysischen Räumen, die wie ornamental verzierte Labyrinthe aussehen und mitunter in Jugendstil-Manier verschönt erscheinen.
Überall gibt es Symbole, die allenfalls mit überholten Bedeutungen jonglieren oder wie Heraldik eines Nirgendwo anmuten. Eine verhexte, trügerische Pseudo-Welt (z.B. mit Pseudo-Miro-Bildern an den Wänden auf Hofer-Bildern) tut sich voyeuristisch auf mit allerlei Rätselvollem.
Aber ganz so harmlos sind diese Szenarien mitnichten. Scharfe Hunde beissen kleine Mädchen, und manche Ungeheuerlichkeit lauert dem genauen Betrachter auf, auch wenn vieles süss und dekorativ gewandet ist. Was auf den ersten Blick für virtuose Spielerei gehalten werden kann, erweist sich zusehends als schlimme Fiktion, die recht handfest auf ganz Alltägliches zielt. Mehr sei hier nicht verraten.

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